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Ausländer tragen die Kosten der Migration

04.01.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Auf längere Sicht gewinnen die einheimischen Arbeitskräfte durch Zuwanderung, geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die Verlierer seien dagegen die bereits im Land lebenden Ausländer: Ihre Löhne sinken und die Arbeitslosigkeitsrisiken nehmen für sie zu.

Simulationen des IAB auf Grundlage eines neu entwickelten Schätzmodells zeigen: Bei einer Nettozuwanderung von insgesamt rund 450.000 Erwerbspersonen wäre der Lohnrückgang für die einheimische Bevölkerung mit 0,1 Prozent nur sehr gering. Auch der Anstieg der Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte wäre moderat. Langfristig würden die Löhne der einheimischen Bevölkerung sogar um 0,1 Prozent steigen und die Arbeitslosenquote um 0,06 Prozent sinken.

Die bereits in Deutschland lebenden Ausländer verlieren dagegen durch die Zuwanderung. Ihre Arbeitslosenquote würde den Simulationsrechnungen zufolge langfristig um 1,2 Prozentpunkte steigen und ihre Löhne würden um 1,1 Prozent fallen.

Ursache dafür sei, dass die Neuzuwanderer stärker mit den bereits in Deutschland lebenden Ausländern als mit den einheimischen Arbeitskräften konkurrieren. Dadurch fallen die Verdrängungseffekte für Ausländer auch sehr viel stärker als für Einheimische aus. „Die Ausländer tragen damit die Kosten der Migration“, schreiben die IAB-Arbeitsmarktforscher Herbert Brücker und Elke Jahn in ihrer Studie.

Gesamtwirtschaftlich betrachtet profitiere Deutschland von Zuwanderung. Die Bilanz falle umso günstiger aus, je höher die Qualifikation der Zuwanderer sei und je besser die Zuwanderer in den Arbeitsmarkt integriert seien. Brücker und Jahn empfehlen daher die verbesserte Anerkennung von ausländischen Abschlüssen, den Abbau von Diskriminierungen am Arbeitsmarkt und die verstärkte Förderung der Sprachkompetenz von Migranten.

Die IAB-Studie im Internet »

Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)
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