Online-Weiterbildung
Präsenz-Weiterbildung
Produkte
Themen
Dashöfer

Ausgaben für betriebliche Gesundheitsleistungen steigen europaweit an

23.02.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PersonalGate.

Die Ausgaben für betriebliche Gesundheitsleistungen sind im vergangenen Jahr in Europa um durchschnittlich 3,3 % pro Mitarbeiter gestiegen. Sie sind damit in vielen Ländern stärker angestiegen als die Gehälter und die allgemeine Inflation. Unternehmen in Deutschland haben ihre Ausgaben 2010 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 1,7 % angehoben.

Dies sind die Ergebnisse einer europaweiten Studie des internationalen Beratungsunternehmens Mercer, die 2010 bereits zum dritten Mal durchgeführt wurde. Dabei wurden die Antworten von mehr als 550 europäischen Unternehmen aus 14 Ländern ausgewertet.

Anzeige

Macht Sie die Abrechnung der Altersteilzeit ganz "krank"?

Hier ist Ihre "Medizin":

Die neue Altersteilzeit

  • Aktuelle Änderungen seit 2010

  • Umgang mit Altfällen

  • Tipps zum Rundschreiben der Sozialversicherungsträger seit November 2010
Hier informieren »
„Der Anstieg der Kosten im medizinischen Bereich wird durch Fortschritte in Forschung und Technologie stark angetrieben. Das Resultat ist die Entwicklung von diagnostischen Geräten und die Durchführung von medizinischen Untersuchungen und Behandlungen, die immer effektiver, aber auch immer teurer werden. Zudem sorgen auch alternde Gesellschaften dafür, dass die Regierungen die Gesundheitskosten immer mehr auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer übertragen, indem sie zum Beispiel den Leistungsumfang der gesetzlichen Gesundheitssysteme zunehmend regulieren. Hierdurch geraten die Arbeitgeber durch die wachsenden Ansprüche von Arbeitnehmern und Gewerkschaften mehr und mehr unter Druck“, erklärt Natali Wego, Expertin im Bereich Health Management bei Mercer in Deutschland.

Die Studie verdeutlicht, dass die Ausgaben für betriebliche Gesundheitsleistungen in Unternehmen aus Ländern mit einem im hohen Maß aus Steuergeldern finanzierten Gesundheitssystem etwas mehr angestiegen sind als in Unternehmen aus Ländern, in denen das Gesundheitssystem in erster Linie aus Sozialversicherungsbeiträgen finanziert wird. Die Quoten liegen hier bei 3,7 % bzw. bei 2,9 %. Den größten Anstieg verzeichneten UK und Irland (jeweils 4,9 %), gefolgt von Portugal (4,1 %) und den Niederlanden (3,7 %). Die geringsten Zuwachsraten gab es in Deutschland (1,7 %) und in Tschechien (1,8 %).

Die Treiber für die steigenden Ausgaben variieren Land zu Land

Ein genauerer Blick auf die Einzelergebnisse der verschiedenen Länder macht deutlich, dass die Treiber für die steigenden Ausgaben von Land zu Land variieren. In Irland, Polen, UK und Spanien wurde die „medizinische Inflation“, also die Kosten für Behandlungen und Medikamente, als Hauptgrund identifiziert. In Tschechien und Portugal ist es die zunehmende Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen, die die Kosten am meisten in die Höhe treibt. In Frankreich und den Niederlanden haben regulatorische und gesetzliche Änderungen den größten Einfluss, während für Deutschland vor allem die zunehmende Komplexität und die steigenden Kosten für medizinische Untersuchungen und Behandlungen angeführt wurden.

Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern wichtigstes Ziel

Im Rahmen der Studie wurden die Teilnehmer auch zu den Zielen, die sie mit dem Angebot betrieblicher Gesundheitsleistungen verbinden, befragt. 37 % der Befragten halten die Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern für ein sehr wichtiges, weitere 36 % für ein wichtiges Ziel. Das Management von Gesundheitsrisiken bezeichneten 27 % als sehr wichtig und 36 % als wichtig. Für 17 % der Befragten ist die Steigerung der Produktivität ein sehr wichtiges und für weitere 36 % ein wichtiges Ziel.

„Unternehmen investieren zunehmend in ein attraktives Portfolio an Gesundheits- und Sozialleistungen, um sich im Bewerbermarkt als interessanter Arbeitgeber zu positionieren. Außerdem ist inzwischen vielen bewusst, dass nur eine gesunde Belegschaft auch eine produktive Belegschaft ist. Langfristig kann sich eine Zurückhaltung im Hinblick auf betriebliche Gesundheitsleistungen als kontraproduktiv auswirken. Daher sind viele Unternehmen auch zurückhaltend, wenn es darum geht, Kosten für Gesundheitsleistungen auf die Mitarbeiter zu übertragen. Sie versuchen eher, durch Verhandlungen mit den Versicherern und durch ein verbessertes Management und Monitoring der angebotenen Leistungen Kostenersparnisse zu erzielen“, so Natali Wego weiter.

Die Studie macht deutlich, dass Unternehmen aus Ländern mit umfassenden gesetzlichen Gesundheitssystemen, wie zum Beispiel Deutschland oder die Niederlande, die Steigerung der Produktivität als wichtigeres Ziel als die Mitarbeiterbindung betrachten. Unternehmen aus UK, Irland und Spanien, also aus Ländern, in denen die gesetzlichen Systeme einige Schwachstellen aufweisen, sehen dagegen in betrieblichen Gesundheitsleistungen in erster Linie ein wertvolles Instrument zur Gewinnung von Mitarbeitern.

„Die große Herausforderung für die Unternehmen in allen europäischen Ländern besteht darin, mithilfe eines nachhaltigen Gesundheitsmanagements die Produktivität messbar zu steigern und zugleich die investierten Kosten in ein sinnvolles und ausgewogenes Verhältnis zu ihrem Gesamtnutzen zu stellen“, so das Fazit von Natali Wego.

Durchschnittlicher Anstieg der Ausgaben für betriebliche Gesundheitsleistungen pro Mitarbeiter 2010 gegenüber dem Vorjahr

Land Anstieg der Kosten im Durchschnitt
Insgesamt 3.3 %
UK 4.9 %
Irland 4.9 %
Portugal 4.1 %
Niederlande 3.7 %
Polen 3.3 %
Frankreich 2.7 %
Italien 2.3 %
Spanien 2.1 %
Tschechische Republik 1.8 %
Deutschland 1.7 %


Quelle: Mercer Deutschland GmbH
nach oben
FAQ