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Atradius Prognose: Eurokrise treibt Insolvenzzahlen nach oben

30.04.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Atradius N.V..

Kreditversicherer rechnet für 2012 mit Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland um 5 Prozent // Größte Zunahme an Firmenzusammenbrüchen voraussichtlich in Griechenland (15 Prozent) und Italien (10 Prozent) // Unternehmensinsolvenzen in den USA weiter rückläufig, aber immer noch auf hohem Niveau

Nach zwei Jahren rückläufiger Insolvenzzahlen in Deutschland rechnet der internationale Kreditversicherer Atradius für 2012 wieder mit einem Anstieg der Firmenzusammenbrüche von 5 Prozent. „Grund für die Trendumkehr ist die anhaltende Krise der Eurozone, die wesentlich zur Verlangsamung des globalen Wirtschaftswachstums beigetragen hat“, so Michael Karrenberg, Leiter Risikomanagement bei Atradius in Köln. Einen entsprechenden Dämpfer erwarten die Experten denn auch für das deutsche BIP, das nach einem Anstieg von 3 und 3,6 Prozent in den vergangenen Jahren 2012 voraussichtlich nur noch um 0,7 Prozent wachsen wird.

Während Deutschland insgesamt trotz der erschwerten Rahmenbedingungen weiter von seiner guten Wettbewerbsposition und dem starken Export in Länder außerhalb der EU profitiert, rechnet Atradius mit einem deutlich markanteren Anstieg der Unternehmensinsolvenzen im von der Schuldenkrise unmittelbar betroffenen Südeuropa. Demnach wird die Zahl der Firmenzusammenbrüche in Griechenland 2012 um weitere 15 Prozent zunehmen, nachdem sie bereits in den Vorjahren um 30 bzw. 40 Prozent (2009) in die Höhe geschnellt war. Weiterhin zweistellige Zuwachsraten prognostizieren die Risikoexperten auch für Italien. Hier wird sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen 2012 voraussichtlich um 10 Prozent erhöhen. Rückläufige Insolvenzzahlen erwartet Atradius neben Australien und Dänemark nur für die USA. Diese bleiben hier allerdings auf weiterhin hohem Niveau.

Bessere Aussichten für 2013

Für 2013 erwartet Atradius ein deutlicheres Wachstum der deutschen Wirtschaftsleistung von 1,6 Prozent und eine Stabilisierung der Insolvenzzahlen. Die Eurozone werde frühestens Ende 2013 ihr Vorkrisenniveau erreichen. Länder wie Italien oder Portugal benötigen jedoch nach Ansicht der Experten mindestens zehn Jahre, um wieder an die alte Wirtschaftsleistung anzuknüpfen.

Risiko Ölpreis

Neben einer möglichen Eskalation der Eurokrise stellt die Entwicklung des Ölpreises ein beträchtliches Risiko für das weitere Wachstum der Weltwirtschaft dar. Vor allem die anhaltenden Unruhen im Nahen Osten und Nordafrika haben bereits für hohe Ölpreise in 2011 gesorgt. Und die aktuellen Spannungen im Hinblick auf das iranische Atomprogramm, aber auch in Syrien und dem Sudan führten zu weiteren Kapazitätsverknappungen. „Sollte es zu einem starken Anstieg des ohnehin schon hohen Ölpreises kommen, würde dies die Einzelhandelspreise in die Höhe treiben und den Konsum damit weltweit bremsen“, so Karrenberg von Atradius.

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