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Achtung, Pollen! Zahl der Heuschnupfengeplagten steigt

12.04.2023  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kaufmännische Krankenkasse.

Wärmere Temperaturen, blühende Blumen und sprießende Bäume: Was bei vielen Menschen für Frühlingsgefühle sorgt, ist für Allergikerinnen und Allergiker der Beginn einer Leidenszeit. Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, dass immer häufiger die Diagnose Heuschnupfen gestellt wird.

Insgesamt stieg die Zahl der Pollenallergiker*innen von 2011 auf 2021 um 11,5 Prozent an. Frauen sind dabei öfter betroffen als Männer. Besonders auffällig: Vor allem bei Erwachsenen mittleren Alters wurde in den vergangenen 10 Jahren häufig Heuschnupfen diagnostiziert. So stieg beispielsweise in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen die Zahl der Betroffenen um etwa ein Drittel, bei den 70- bis 74-Jährigen verdoppelte sie sich sogar fast. Gerade für ältere Menschen sind Allergien eine zusätzliche Belastung für das Immunsystem.

Bei Heuschnupfengeplagten wird durch die herumfliegenden Baum- und Gräserpollen eine allergische Reaktion in den Schleimhäuten von Nasen, Bronchien und Augen ausgelöst. Dabei schüttet der Körper sogenannte Histamine aus, die wiederum für die typischen Niesattacken, das Augenjucken und eine laufende Nase sorgen. Manche Menschen haben auch grippeähnliche Beschwerden wie Gliederschmerzen und fühlen sich schlapp und müde. Wie lange die Symptome andauern, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ob es sich tatsächlich um eine Reaktion auf die Pollen handelt, lässt sich im Zweifel mittels eines Haut- und Bluttests bei einem Arzt oder einer Ärztin nachweisen. Rasches Erkennen und Behandeln ist wichtig, denn unbehandelt kann Heuschnupfen sich im Laufe der Zeit verschlimmern und zu chronischem Asthma führen.

Durch den Klimawandel wird die Pollensaison immer länger. Bei vielen Betroffenen zeigen sich erste Allergiesymptome inzwischen bereits kurz nach dem Jahreswechsel und dauern bis in den Herbst hinein an, denn Pollen fliegen mittlerweile aufgrund der zunehmend milderen Temperaturen fast ganzjährig. Warme und trockene Sommer führen zudem dazu, dass Bäume stark blühen und die Pollenbelastung entsprechend hoch ist. Bleibt dann der Regen aus, fliegen besonders viele Pollen durch die Luft. Hinzu kommt, dass durch Wind bereits zu Boden gefallene Pollen wieder aufgewirbelt werden. Die Folge ist Dauerstress für Allergikerinnen und Allergiker.

Mit einigen Tipps können Heuschnupfengeplagte trotz der Allergie gut durch den Alltag kommen und juckende Augen, trockenen Husten und Niesattacke lindern:

  • Vor einem Aufenthalt im Freien können Betroffene die Pollenflugvorhersage überprüfen und entsprechend berücksichtigen.
  • Wichtig ist, die Pollen möglichst aus der Wohnung und vor allem aus dem Schlafzimmer herauszuhalten. Denn dort reizen sie nachts die Schleimhäute. Deshalb sollten Betroffene ihre Kleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen und vor dem Schlafengehen ihre Haare waschen.
  • Richtig Lüften: Auf dem Land ist die Belastung durch Pollen in der Regel morgens am größten, in der Stadt dagegen am Abend. Daher sollten Allergiker*innen auf dem Land in den Abendstunden lüften und in der Stadt am frühen Morgen. Nachts sollten die Fenster geschlossen bleiben.
  • Eine Nasendusche kann dabei helfen, die Pollen aus der Nase heraus zu spülen. Gegen juckende Augen helfen kalte Kompressen, etwa ein feuchter Waschlappen.

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hat bundesweit Daten zur Häufigkeit von ausschließlich pollenbedingtem Heuschnupfen (Diagnose Rhinopathie durch Pollen, ICD-10 J30.1) in den Jahren 2011 und 2021 ausgewertet. Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit rund 1,6 Millionen Versicherten.

Bild: pixabay (Pexels, Pexels Lizenz)

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