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„Wer stellt schon seine eigenen Fehler ins Netz?“

20.11.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Personalberatung TreuenFels.

Ihr Beruf ist ihre Berufung. Schon als kleines Mädchen hatte Ute Schröder eine Passion für Zahlen. Mit Benchmarking-Arbeitskreisen für Finance-Profis etablierte die selbständige Unternehmensberaterin eine ganz neue Art des Netzwerkens. Und verbindet so ihr Kommunikationstalent mit ihrer Leidenschaft. Die Personalberatung TreuenFels stellt sie in ihrer Porträt-Serie Finance Faces vor.


Ute Schröder

Bei ihr müsste der Tag mehr als 24 Stunden haben. Vor dem Gesprächstermin hat Ute Schröder noch eine frühmorgendliche Laufrunde eingelegt. Nicht nur ihre Arbeitswoche, auch ihr Kalender für 2013 ist bereits prall mit Terminen gefüllt. Ute Schröder sprüht vor Enthusiasmus – und mit der gleichen Leidenschaft, mit der die gelernte Controllerin ihre Kunden berät, erzählt sie auch von ihren Projekten: „Business-Netzwerke, insbesondere die virtuellen wie Xing oder LinkedIn, sind auf dem Vormarsch. Doch die virtuellen Netzwerke können nur eine Erweiterung der echten Netzwerke sein“, ist Ute Schröder überzeugt.

Wer stellt schon seine eigenen Fehler ins Netz?

Sie weiß, dass nur über direkten persönlichen Kontakt wirklich wichtige Informationen weitergegeben und Erfahrungen ausgetauscht werden. Denn, so fragt sie, „wer stellt schon seine eigenen Fehler ins Netz?“

Vor knapp zehn Jahren hat die gebürtige Hamburgerin begonnen, Führungskräfte aus dem Rechnungswesen und Controlling in Facharbeitskreisen zusammenzubringen. „In unseren Benchmarking-Circles treffen sich viermal jährlich Mitarbeiter aus dem Top-Management von Konzernen und Mittelstand und diskutieren aktuelle Finance-Fachthemen wie Berichtswesenprozesse, Firmenbewertung oder Einsparpotenziale in der operativen Planung“, erklärt Schröder. Die Idee dahinter: „Die Teilnehmer lernen Prozesse, Methoden, Strategien und Good Practices anderer Unternehmen kennen, und bekommen so Ideen für ihre eigene tägliche Arbeit.“

Mit Gleichgesinnten austauschen

Entstanden sind die Facharbeitskreise aus Schröders Beratungstätigkeit. Immer wieder sei sie für Trainings oder Projekte zur Prozessoptimierung in Unternehmen gekommen und habe dort gemerkt, wie hoch der Bedarf nach Austausch war. „Oft muss ein und dieselbe Führungskraft unterschiedlichste Aufgaben und Themen meistern und ist darauf angewiesen, sich laufend das dazu notwendige und aktuelle Know-how anzueignen“, so Schröder. „Sich im Kreis Gleichgesinnter über Probleme austauschen zu können, bringt nicht nur fachlich weiter, auch die Erfahrung, dass man mit seinen Problemen nicht allein dasteht, kann enorm hilfreich sein.“ Das weiß die Beraterin aus eigener Erfahrung. Nach dem Betriebswirtschaftsstudium beginnt Ute Schröder als Referentin im Konzerncontrolling der Jungheinrich AG.

Liebenswerte Penetranz

Zahlen zu analysieren, Managemententscheidungen zu interpretieren und abzuleiten liegt ihr. Im Konzernrechnungswesen bei Jungheinrich unterstützt sie Tochtergesellschaften des Konzerns bei der Erarbeitung eines Reporting-Systems; englische Bilanzierung und das Auslandsgeschäft werden zu ihrem Tätigkeitsschwerpunkt.

Für Ute Schröder ist der Controller der wirtschaftliche Berater des Managements. Und dazu brauche es gut ausgeprägte kommunikative Fähigkeiten. „Zahlen tragen so viel Aussagekraft in sich. Aber wenn man sie nicht mit Managemententscheidungen verknüpft, sind sie tot.“

Dazu müsse man die Führungskraft aber auch abholen und zu Verhaltensänderungen bewegen. Ute Schröder bringt klare Vorstellungen mit und sie setzt sich, wie sie selbst beschreibt, „mit liebenswerter Penetranz“ durch. Durchaus erfolgreich – mit erst 28 Jahren wird sie Leiterin des Auslandscontrollings bei Jungheinrich.

Trumpf Dame

Die Leidenschaft für Analytik und Zahlen zeigt sich schon als kleines Kind. Mit fünf Jahren bringt ihr der Vater das Skatspielen bei. „Ich war die zweite Tochter, und als klar war, dass kein Junge mehr kommen wird, musste ich als dritter Mann beim Skat herhalten“, schmunzelt Schröder. Ihr erstes Skat-Turnier spielt sie mit elf Jahren.

Die Atmosphäre zu Hause habe maßgeblich zur Berufswahl der Beraterin beigetragen: „Mein Vater war hanseatischer Kaufmann, da blieb es nicht aus, dass die ganze Familie mathematisch-kaufmännisch angehaucht war.“ Als fast logische Konsequenz studiert sie Betriebswirtschaft. „Ich wollte unbedingt etwas Kaufmännisches machen, mir aber die Branche offen halten“, beschreibt Schröder die Wahl ihres Studienfaches.

Nachhaltig Veränderungen begleiten

Die Controllerin will Zahlen in Aktion umsetzen und Prozesse nachhaltig verbessern. Der Begriff nachhaltig fällt häufig im Gespräch mit Schröder. Die 44jährige schätzt Projekte, bei denen sie ihre Struktur- und Prozessverbesserungen langfristig mitgestalten kann. Als im Konzern der nächste Schritt auf der Karriereleiter anstand, die Finanzgeschäftsführung einer Auslandsgesellschaft, entscheidet sich Schröder für den Schritt in die Selbständigkeit. „Ich wusste, dass ich irgendwann eine Familie möchte – und da wollte ich mir frühzeitig ein berufliches Umfeld strukturieren, das mir beides, Job und Familie, ermöglicht.“

Mit viel Disziplin und hohem Arbeitseinsatz macht Ute Schröder sich mit ihrer Beratungsgesellschaft selbständig. In Trainings gibt sie ihr Fachwissen im Finanz- und Rechnungswesen weiter, auch Interim-Aufgaben nimmt sie wahr. Oft bedauert sie, die Unternehmen nicht länger begleiten zu können. „In den Interim-Projekten übernimmt man die Reorganisation, stößt Veränderungen an, geht dann aber auch wieder und kann diese nicht mehr nachhaltig verfolgen.“ Aus dieser Motivation heraus entsteht 2003 der erste Facharbeitskreis, sie will ihre Kunden dauerhaft begleiten.

Netzwerkgedanken leben

Die Freude am Austausch mit anderen und die Leidenschaft für kaufmännische Themen zieht sich wie ein roter Faden durch Ute Schröders Leben – und treibt sie auch im Privaten an. Die Schulen ihrer beiden Kinder unterstützt sie bei Projekten, Wirtschaftsthemen an die Schulen zu bringen ist ihr ein Anliegen. „Für mich gehören praxisnahe Wirtschaftskenntnisse schon an die Schulen – und man kann beobachten, mit wie viel Spaß und Begeisterung die Schüler dies aufnehmen.“ Derzeit gründet sie mit ihrem dreizehnjährigen Sohn und ihrer elfjährigen Tochter eine Firma.

Ute Schröder unterstützt nicht nur andere beim Netzwerken, sie selbst pflegt ihre Kontakte, ist auf Finance-Veranstaltungen und unter anderem auch Mitglied im Controllerverein. Frei nach ihrem Motto „Wissen ist das einzige Gut, das sich vermehrt, wenn man es teilt“, plädiert Ute Schröder leidenschaftlich für Networking: „Kontakte wollen gepflegt und intensiviert werden. Wer Networking nicht als Einbahnstraße, sondern als ein gegenseitiges Geben und Nehmen versteht, wird in mannigfaltiger Hinsicht profitieren – zwischenmenschlich wie beruflich.“

Über TreuenFels:
Die Personalberatung TreuenFels ist spezialisiert auf die Rekrutierung und Auswahl von Fach- und Führungskräften im Finanz-, Rechnungs-, Bank- und Versicherungswesen sowie im Controlling. Von der Personalberatung über Projekt- und Interim Management, Personalvermittlung und Premium-Zeitarbeit bietet die Treuenfels GmbH sowohl temporäre als auch permanente Personallösungen. Gegründet wurde TreuenFels 1999 von Bernhard von Treuenfels, Inhaber des Unternehmens mit Hauptsitz in Hamburg. Geschäftsführerin ist seit 2008 Doris Mailänder. Mehr über TreuenFels unter: www.treuenfels.com   Kontakt:
Treuenfels GmbH
Steinhöft 11
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