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"Den meisten Betrieben stehen momentan alle Wege offen"

16.07.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deutscher Industrie- und Handelskammertag e.V..

DIHK legt Sonderauswertung Finanzierungszugang vor

Die Beschaffung von Fremdkapital ist für die Betriebe hierzulande derzeit kaum ein Problem; die Finanzierungsbedingungen sind laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gut. Dass dennoch eher wenige Kredite vergeben werden, liegt demnach an der aktuellen Investitionszurückhaltung.

Die "Sonderauswertung Finanzierungszugang" basiert auf der DIHK-Konjunkturumfrage Frühsommer und damit auf knapp 22.000 Unternehmensantworten.

"Insgesamt berichten die Betriebe von günstigen Konditionen, nur selten ist die Finanzierung ein Geschäftsrisiko", fasste DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben die Ergebnisse der Erhebung gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zusammen. Den meisten Unternehmen stünden "momentan alle Wege offen".



Dabei habe jeder vierte Betrieb gegenwärtig überhaupt keinen Bedarf an externer Finanzierung, sagte Wansleben. Dank der "alles in allem ordentlichen Geschäftsentwicklung", steigender Eigenkapitalquoten und hoher Liquiditätsreserven könnten diese Unternehmen Investitionen aus eigener Kraft stemmen.

"Die guten Jahresabschlüsse der letzten Jahre verbessern sowohl die Fähigkeit zur Eigenfinanzierung als auch die Verhandlungsposition gegenüber Fremdkapitalgebern", lobte der DIHK-Hauptgeschäftsführer. Dies habe bessere Bonitätsbewertungen und niedrigere Ausfallquoten zur Folge. Effekte wie die historisch niedrigen Leitzinsen und Deutschlands Status als sicherer Hafen trügen zur entspannten Situation bei.

Dass die Kreditvergabe derzeit eher schleppend verlaufe, gehe in erster Linie auf die Zurückhaltung bei den Investitionen zurück, betonte Wansleben. "Neben den konjunkturellen Aussichten müssen auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen stimmen – und hier sehen nach wie vor viele Unternehmen ein Geschäftsrisiko."

Unsicherheitsfaktoren wie Energiewende, Steuererhöhungspläne oder Arbeitsmarktregulierung bremsten die Betriebe, führte er aus. "Für eine regere Investitionstätigkeit der Unternehmen reichen daher die hierzulande guten Finanzierungsbedingungen allein nicht aus."

Unklar sei, welche Gesamtbelastung das Regulierungspaket Basel III für die Kreditwirtschaft und im Endeffekt auch für die Unternehmen der Realwirtschaft mit sich bringe. Wansleben: "Die Ankündigung der USA, Basel III umzusetzen, gibt Zuversicht, dass die Finanzmärkte sicherer werden. Wenn einzelne Länder zusätzlich nationale Sonderwege beschreiten, sind allerdings Wettbewerbsverzerrungen nicht von der Hand zu weisen."

Zur Vorsicht veranlassten die Banken zudem die Pläne für eine Bankenunion sowie die Turbulenzen um die Euro-Schuldenkrise der letzten Jahre. Entsprechend stellten sie höhere Anforderungen an Sicherheiten und an Eigenkapital.

Das spüren den Umfrageergebnissen zufolge auch die Betriebe. Dennoch sei die Finanzierung "aktuell zu günstigen Konditionen verfügbar", betonte Wansleben, "– wenn die Unternehmen adäquate und Basel-III-konforme Sicherheiten stellen können".

Sie finden die Sonderauswertung mit weiteren Details hier zum Download.

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